32.FLEXIBLE ARBEITSZEITREGELUNG BIETET DIE MÖGLICHKEIT, DEN BERUF UND DIE PFLEGE DER MUTTER UND SCHWIEGERMUTTER ZU VEREINBAREN
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Vorgestellt vom Social Innovation Fund, Litauen Befragte Person – Liudmila P., weiblich Art der Interview-Darstellung - Zusammenfassung durch den Interviewer Vom Arbeitgeber angebotene Leistungen:
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Liudmila P., 60 Jahre alt, wohnt in Kaunas, Litauen. Derzeit kümmert sie sich um die Pflege ihrer 81-jährigen Mutter, die an verschiedenen altersbedingten Krankheiten leidet, und die Pflege ihrer Schwiegermutter, einer alten Dame mit Diabetes im Alter von 88 Jahren.
Die Russin Liudmila stammt aus Kaliningrad und war als Mathematiklehrerin an einer weiterführenden Schule tätig. Sie zog 1975 nach Litauen, wo ihr Bruder damals bereits studierte. Da ihr Litauen gut gefiel, begann sie Litauisch zu lernen und studierte an der Universität Vilnius Computerprogrammierung. Später arbeitete sie für das Institut für Entwicklung und Forschung in Kaunas, bei dem sie für Informationstechnologien und Datenverarbeitung zuständig war. Schon bald darauf heiratete sie und das erste Kind wurde geboren. Die Familie ist wichtiger als die Arbeit – das ist Liudmilas Philosophie. So entschied sie sich also, ein Jahr Elternurlaub zu nehmen und nachher wieder an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren.
Nach der Geburt ihres zweiten Kindes traf sie die gleiche Entscheidung. Aufgrund der Besonderheiten ihrer Arbeit bestand für Liudmila die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. Wenn die Kinder krank waren, konnte sie bei ihnen bleiben und gleichzeitig die Aufgaben erledigen, die ihr Arbeitgeber ihr zugeteilt hatte. Seit 2006 ist sie als Buchhalterin bei JSC „European Partnership“ tätig. Das ist auch das Jahr, in dem ihre Mutter und Schwiegermutter altersbedingt gesundheitliche Probleme entwickelten. Liudmilas Mutter leidet an einer Bluterkrankung, wobei bis zur endgültigen Diagnose eine lange Zeit verging. Für Liudmila war diese Phase mit einem hohen Zeitaufwand verbunden: Sie musste ihre Mutter zu verschiedenen Ärzten begleiten und während der Tests, Analysen und Behandlungen auf sie warten. Überdies brach sich ihre Mutter, gerade als die Diagnose gestellt und die Therapie festgelegt worden war, auch noch das Bein und konnte sich nicht frei bewegen. Liudmila musste daraufhin für eine gewisse Zeit mit ihrer Mutter zusammenleben. Im gleichen Jahr wurde bei ihrer Schwiegermutter Diabetes diagnostiziert. Da sie in ihrem Alter hin und wieder vergisst, sich das Insulin zu spritzen, benötigt auch sie Liudmilas Hilfe. Die Belastung für Ljudmila ist enorm, muss sie doch zwei ältere Damen, die getrennt voneinander in ihren eigenen Wohnungen leben, pflegen und gleichzeitig ihre Aufgaben am Arbeitsplatz erfüllen.
Glücklicherweise zeigte der Direktor der JSC „European Partnership“ in dieser Situation viel Verständnis und Fingerspitzengefühl. Liudmila wurden flexible Arbeitszeiten angeboten – je nach Verfügbarkeit erledigt sie an zehn Tagen im Monat die Arbeiten im Büro, für die sie dort anwesend sein muss, kann aber die anderen Aufgaben von zu Hause aus bearbeiten. Dieser Vorschlag ihres Arbeitgebers bedeutet für sie eine enorme Erleichterung – sie kann sich ihre Arbeit nach den Pflegeanforderungen für ihre Mutter und Schwiegermutter einteilen, besonders dann, wenn eine der beiden Damen ins Krankenhaus muss oder mehrere Behandlungen an einem Tag hat, die manchmal fast den halben Tag lang dauern.
Liudmila fühlt sich persönlich für das Wohlergehen ihrer Mutter und Schwiegermutter verantwortlich und unternimmt alles ihrer Meinung nach Nötige, um ihre Familie glücklich zu machen.